Desiree Auf Reisen

Hier koennt ihr sehen, wo ich gerade bin, lesen was ich zu sagen habe und mir dann viele mails schreiben.

22 März, 2007

Fotoshow

Bitte klickt auf das Bild unten(das Wohnzimmer) und ihr kommt auf eine andere Seite, auf der ihr mehr Fotos finden werdet!

Fotos von Providence

07 Februar, 2007

Bye Bye Bochum - Hello Amerika!

....und so geht es weiter.
So bin ich am 30.1.07 um 16:00 Uhr am JFK Flughafen in New York City gelandet, wo John schon auf mich wartete.

Aber gehen wir noch mal einen Schritt zurueck, denn ich war in letzter Zeit ziemlich beschaeftigt und habe darum auch nicht geschafft euch zu informieren.
Also nach Weihnachten haben John und ich beschlossen, dass wir uns so schnell wie moeglich wiedersehen moechten. Was hiess, dass ich in die USA reisen wuerde.
Allein das Visum hat mich ziemlich viel Energie gekostet. Dann musste ich noch jemanden finden, der meine Wohnung uebernimmt und all den ganzen buerokratischen Kram regeln, der damit zusammenhaengt. Schliesslich habe ich all das geschafft, und als ich das Ticket in der Hand hatte, konnte ich gar nicht glauben, dass ich bald in Amerika sein wuerde. Naja, als ich dann im Flugzeug sass, gab es keinen Zweifel mehr.

Die ersten vier Tage verbrachte ich dann in NYC! John und ich klapperten all die Dinge ab, die man in New York gesehen haben muss. Freiheitsstatue, Ellis Island, Central Park, World Trade Center Memorial, Empire State Building, Wall Street, Times Square, Museum of modern arts, New York Pizza, hmmmmmmmmm....

Wir hatten ein Zimmer in einem Hostel gebucht, dass direkt am Central Park liegt und nur 40 Dollar pro Nacht kostet.

Oh ausserdem war Restaurant-Woche in New York. Was heisst, dass in einigen Restaurants, wo ein Teller Essen normalerweise 350 Dollar kostet, in dieser Woche nur 35 Dollar kostet.
John und ich wollten das ausprobieren. Also maschierten wir als einzige mit Jeans und Turnschuhen in eins der teuersten Restaurants in NYC, und bestellten uns ein Wasser und einen Orangensaft. Als wir die Karte mit dem Menue schliesslich in der Hand hielten, mussten wir leider feststellen, dass kein vegetarisches Essen angeboten wurde. Also mussten wir auf das Essen verzichten und bezahlten fuer unsere ausgefallenen Drinks schlappe 20 Dollar. Okay!

Am Samstag fuhren wir schliesslich mit dem Bus nach Rhode Island/Providence. Johns Heimatstadt. Seitdem lerne ich Freunde und Familie kennen.
Hier leben wir zur Zeit bei Dana, einer Freundin von John, die das Haus ihrer Grosseltern vor kurzem geerbt hat.
Dana hat wie John italienische Vorfahren und gab folgende Geschichte zum Besten, um uns die Sicherheit dieses Hauses klar zu machen.
Und zwar, wurde vor rund 10 Jahren in das Haus Danas Grosseltern eingebrochen und alles moegliche gestohlen. Als die deren Neffen, Roughy und Franky der Zweite davon hoerten wurden diese sehr boese und sagten Danas Grosseltern sie sollten sich keine Sorgen machen, sie wuerden die Sache schon regeln. 2 Tage spaeter, kamen Roughy und Franky der Zweite, dem Uebeltaeter auf die Schliche, knuepften sich den Knaben ordentlich vor, und brachten Onkel und Tante all ihr HabundGut zurueck. Roughy und Franky der Zweite meinten sie sollten sich nie wieder Sorgen machen, niemand wuerde mehr in die Naehe ihres Hauses kommen.
Seitdem ist nie wieder etwas vorgefallen.
Und wenn ich manchmal aus dem Fenster schaue, sehe ich eine merkwuerdige Gestalt im Garten umherschleichen. Wie mir Dana erklaerte handelt es sich hierbei um Franky den Zweiten der einfach nur schaut, ob alles in Ordnung ist.
Also ich mag Franky den Zweiten.

Ansonsten bin ich damit beschaeftigt durch alle moeglichen Drive Thrus zu fahren. Drive Thru Apotheke, Drive Thru Bank, Drive Thru Waescherei, Drive Thru Supermarkt. Fuer nichts muss man hier sein Auto verlassen. Was ich ehrlich gesagt super finde, bei dem Wetter. Hier sind es im Schnitt so ca. -7 Grad. Brrrrrrrrrrrrrr!

Providence ist ein schoene, fast romantische, kleine Stadt am Meer. Ich liebe die Holzhaeuser mit Steg zum Wasser in den kleinen Buchten.

18 Dezember, 2006

Rueckkehr

Ich steige aus dem Bus. Eine Traube von Taxifahrern umringt mich. Ich zoegere nicht lang.
Kaum sind wir auf der Strasse und in der grauen, dicken Abgaswolke von Kairo verschwunden, vorbei an all den Orten, die ich besuchte, werde ich etwas nostalgisch.
So sehr ich hier auch manchmal mit mir gekaempft habe, werde ich diese Stadt und diese Menschen vermissen. Mir wird etwas wehmuetig und ich schaue zurueck auf meine Reisen und das ganze Jahr, was nun zuende geht.
Morgen geht es zurueck nach Deutschland und ich freue mich auf Weihnachten und meine Freunde und meine Familie.
Und brauche die Zeit, damit sich alles etwas setzen kann.
Und dann.....? Ja dann geht's weiter.........!

15 Dezember, 2006

Ticket in the house

Bis um 12h sollten wir aus unserem Appartment ausgezogen sein.
Um 10:19 sass ich im Taxi Richtung Kindergarten. Lieferte dort mein Gepaeck ab, auf das meine Chefin aufpassen wollte, und fuhr weiter Richtung Busbahnhof.
Der Taxifahrer hatte Probleme den Eingang zu finden, aber schliesslich kam ich dort frueh genug an.
Packte meine 2 Taschen und drueckte dem Fahrer 19 aegyptische Pfund in die Hand. Daraufhin fing der eine laute Diskussion mit mir an. Da ich aber mittlerweile Kairos Taxipreise ziemlich gut kenne, wusste ich, dass ich ihm mehr als genug gab, und die 5 Pfund,die er zusaetzlich haben wollte, eine Unverschaemtheit waren.
Also stieg ich wutentbrannt aus dem Taxi, mittlerweile hatte sich eine Traube von Maennern gebildet, die sich das ganze Spektakel interessiert ansahen, riss dem Fahrer das Geld aus der Hand und zaehlte ihm auf arabisch vor...wahid, itnen, talata.....tissataschir(neunzehn) und knallte ihm das Geld wieder in die Hand.
Daraufhin meinte er wieder es wuerden noch 5 Pfund fehlen.
"Was?" rief ich, und nahm meine Taschen.
Wuetend ging ich Richtung Buseingang und rief noch mit einer arabischen Handbewegung: "Yalla!" (das heisst so viel wie, hau rein, lass mich in Ruhe, alles moegliche halt, Menschen benutzen es hier staendig fuer alle moeglichen Dinge!)
Die Maenner, die neben dem Eingang standen guckten mich gross an und konnten sich vor Lachen nicht mehr halten. So auch der Taxifahrer, der mit meinem Temperament nicht gerechnet hatte. Es war die uebliche Show, die hier mit "Touris" abgezogen wird, um mehr Geld rauszuhauen. Manchmal spiel ich das Spielchen mit, aber manchmal reicht es mir auch. Diesmal war es halt so weit.
Naja, um 13h hiess es dann - bye, bye Kairo - zumindest bis Montag.
Nach 8 Stunden Wueste und ca.5-6 Passkontrollen war ich dann auch fast in Dahab, da kam wieder jemand in den Bus, diesmal um die Tickets zu kontrollieren.
"Ticket!" sagte er.
Scheisse, ich hatte mein Ticket verloren. Irgendwann stopfte ich es in meine Hosentasche, wo es jetzt auf jeden fall nicht mehr war.
"Ich hab mein Ticket verloren!" antwortete ich auf englisch.
An seinem Gesichtsausdruck sah ich, dass das ein ernsthaftes Problem werden koennte.
Mit rauher Stimme sagte er wieder und wieder:" Where is the ticket in the house?"
" In the house", dachte ich mir, " was soll das nun wieder heissen?"
Innerlich versuchte ich mich zusammenreissen nicht laut zu lachen, klang der Typ doch wie ein amerikanischer Rapper, mit seinem "in the house".
Schliesslich fischte ich gluecklicherweise mein Ticket aus dem Spalt, der sich zischen den beiden Sitzen befindet, und bin einem groesseren Aufstand so gerade noch mal entkommen.
Endlich kam ich Dahab an. Als ich aus dem Bus stieg war ich sprachlos. So atemberaubend schoen ist es hier.
Und endlich mal wieder durchatmen.
Hab mir bis Montag ein schoenes Zimmer mit Blick aufs Meer gebucht.

12 Dezember, 2006

Kairo, Kairo

Mittlerweile bin ich nun fast vier Wochen hier.
Ich lebe in einem ziemlich schoenen Appartment, in einer teuren Gegend, fuer das die meisten Menschen hier in Kairo kein Geld haetten, jedoch fuer europaeische Verhaeltnisse spott-billig ist.
Jeden Morgen um zehn fange ich meine Arbeit im Kindergarten an, und gehe danach zum arabisch Unterricht.
Dass die Woche hier am Sonntag beginnt, fuehlt sich immernoch "komisch" an.
Die Kinder, mit denen ich arbeite wachsen mir richtig ans Herz. Da ist z.B. Nour, 3 Jahre alt. Ihr Lachen bringt jeden zum strahlen....Nour spricht nicht, aber da ich mittlerweile Expertin in internationaler Sprache bin(d.h. body-language)haben wir keine Kommunikationsprobleme, ausserdem hoert und versteht sie bestens.
Anfangs war ich ganz schoen abgeschreckt von den Erziehungsmethoden und von den Anspruechen, die an 3-5 Jaehrige gestellt werden. Den ganzen Tag sitzen und Kaestchen ausmalen, das oede Runterleiern von auswendig-gelernten Dingen....aber ich musste akzeptieren, dass ein 25 Jahre altes Maedchen aus Deutschland, das sporadisch fuer 2 Wochen dort arbeitet, das jahrelang existierende System einschliesslich der 65 Jahre alten Lehrerin nicht aendern wird. Also versuche ich, die wenigen Stunden, die ich dort bin, so viel Spass wie moeglich in das Geschehen zu bringen. Ich habe angefangen mit den Kindern ein wenig zu tanzen und zu hopsen. Das passt ganz gut, da sie singen sollen, und ich das Ganze dann in die Lieder einbaue.

Ansonsten schwebe ich hier zwischen den Extremen. Viele Menschen, die ich hier kennengelernt habe und treffe, sind so freundlich, dass ich es manchmal gar nicht glauben kann. So hat z.B. eine befreundete Familie von Sara, uns angeboten aus ihrer Wohnung auszuziehen und bei Familie und Freunden zu wohnen, damit wir in ihrer Wohnung wohnen koennen. Das ist doch Wahnsinn.
Manchmal kommen Freunde von Sara kochen fuer uns und gehen wieder.
Eine andere Familie hat ein 4 oder 5 Gaenge Menue fuer uns gekocht und uns auf eine Nilfahrt eingeladen. Das Boot haben sie extra gemietet.
Es ist unglaublich und faszinierend, wie Menschen, die du nicht richtig kennst und nichts haben, so viel geben.
Natuerlich gibt es auch die Kehrseite, die ich nicht verschweigen moechte. Zaehle immer dein Geld nach, das du zurueck bekommst. Es stimmt fast nie.
Als Tourist bist du natuerlich ein wandelnder Geldschein, wofuer man Menschen hier meiner Meinung nach nicht verurteilen darf, denn ohne uns und das Ungleichgewicht an Geldverteilung in der Welt, gaebe es dieses ganze System ja gar nicht.
Und Fakt ist, dass "wir" ganz einfach so viel mehr Geld haben. Das ist verrueckt.
Da muss man sich nicht mehr bewusst machen, in welchem Luxus wir leben....es schreit dich an jeder Ecke und in jeder Minute, die du draussen bist, an.
Hier gibt es z.B. einen grossen Friedhof, der fast die Groesse einer ganzen Stadt hat. Die Graeber hier, sind kleine Haeuser in denen sich die Gruften befinden, manche Menschen leben dort, in diesen Haeusern. Mittlerweile sind es so viele, dass es teilweise Strom und fliessend Wasser gibt. Erst gestern bin ich dort gewesen...

Ich bin hier wirklich an die Grenzen meiner Toleranz gestossen. Ich habe jede Minute genutzt, um so viel wie moeglich ueber das Durchschnittsleben einer Frau in Kairo zu erfahren....und ich bin wirklich ueberrascht darueber mit welcher Ueberzeugung, die Unterdrueckung der Frau hier ausgelebt wird. Natuerlich will ich nichts verallgemeinern, und das heisst auch nicht, dass Frauen hier ungluecklich sind.
Aber mehr darueber zu schreiben, waere momentan einfach zu viel.
Ich habe so viele Eindruecke und Ueberlegung......das fuehrte jetzt zu weit.

Es ist wirklich interessant fuer eine Zeit in einer Gesellschaft zu leben, in der die Familie/die Gemeinschaft im Mittelpunkt steht und nicht, wie in vielen Teilen der westlichen Welt, oder zumindest in Deutschland, das Individuum.
So muss es sich fuer unsere Grosseltern angefuehlt haben....
Da faellt einem auf, was uns auf unseren Wegen zu uns selbst und unserer Kariere, was das Non-plus-ultra z.B. in der deutschen Gesellschaft ist, an Menschlichkeit verloren geht....aber auch das hat seine Vor- und Nachteile, und ich moechte meine Freiheit und Anonymitaet, die ich mir manchmal bewahre, und die ich so schaetze echt nicht missen.
Ich will nicht sagen, dass weder der Eine noch der Andere Weg der Richtige ist....

Ich bin froh, dass ich all diese Erfahrungen machen darf, ueber die vielen offenen und auch nicht offenen Gespraeche, die ich hier fuehren kann.
Ich werde sicher noch x-mal meine Meinung ueber alles aendern und reflektieren, vieles muss sich auch erst noch setzen, und werde euch unter Garantie daran teilhaben lasssen.
Diese Woche werde ich fuer ein paar Tage ans Meer fahren und neue Eindruecke und Ideen sammeln.....

08 Dezember, 2006

TAXI, TAXI

Ein Taxi in Kairo ist schaetzungsweise im Durchschnitt 15 Jahre alt, und kurz vorm Exitus.
Bis jetzt habe ich noch keinen funktionierenden Taxometer gesehen, vorhanden sind sie allerdings schon....vermutlich aus dem fruehen 20.Jh. stammend.
Verkehr in Kairo:
Verstaendigungsmittel Nr. 1 ist die Hupe.
Ich glaube ich habe bis jetzt 3-4 funktionierende Ampeln gesehen, davon wurden 2 sogar ernst genommen.
Als Fussgaenger musst du hier ebenfalls aeusserst agressiv an die Sache rangehen, sonst kommst du in 100 Jahren nicht ueber die Strasse.
Lebensmuede schmeisst du dich zwischen die Autos und schlaengelst dich bis zur anderen Strassenseite. Danach hast du erst mal einen Adrenalinkick.
Taxierlebnisse:
John, Mike und ich kamen gerade von den Pyramiden von Giza. An der naechsten groesseren Strasse stehen wir auch schon mit dem Taxifahrer in Preisverhandlung.
Kurz darauf sitzen wir in einem relativ grossem Taxi, dass ueberall mit blinkenden Lichtern und Kitsch aufwartet. Trotzdem ist es noch nicht genug, um von dem intensiven Benzingeruch abzulenken....naja, wenigstens sind alle Fensterscheiben vorhanden.
Der Taxifahrer ist irgendwie nicht so begeistert von uns.
Grimmig guckt er uns durch den Rueckspiegel an, und faehrt los.
Ca. 10 m weiter, beginnt er eine Konversation mit seinem Kollegen im Taxi nebenan.
Kurz darauf schaut er uns wieder argwoehnisch durch den Rueckspiegel an und sagt:" okay, mein Freund faehrt euch."
Wir schauen uns kurz an, koennen uns keinen Reim drauf machen, und siedeln in das andere Taxi um. Wir sind etwas erleichert, denn dieses Taxi macht einen etwas besseren Eindruck.
Kaum sind wir auf der Hauptstrasse, nichts geht mehr! Hauptverkehrszeit!
Ploetzlich taucht aus dem Chaos des Megastaus ein Krankenwagen auf. Die Sirenen droehnen, und dann ging alles ganz schnell....ein kurzes Aufleuchten in den Augen des Fahrers und los gings.....wie ein Verrueckter nimmt der Taxifahrer die Verfolgung des Krankenwagens auf. Kein Zeigefinger haette zwischen Taxi und Krankenwagen gepasst. Mehrere andere Taxifahrer versuchten sich dazwischen zu draengeln, jedoch hatten sie keine Chance. Der Typ war Profi.
Wir nahmnen derweil saemtliche Sicherheitsvorkehrungen auf der Rueckbank ein...( Knie hochziehen, provisorischen Airbag aus Taschen und Jacken bauen...) Diese Fahrt war aufregender als jede Achterbahn, und nahm kein Ende. Gut 15 min. spaeter verfolgten wir immernoch den Krankenwagen, bogen dann jedoch endlich in unsere Nachbarschaft ein und waren schliesslich auf unserer Strasse. (Die Hinfahrt dauerte mehr als doppelt so lang)!
Der Fahrer drehte sich mit stolzem und strahlendem Laecheln um, und meinte wir haetten Glueck gehabt.
Wir sagten nichts, drueckten ihm die 20 Dollar in die Hand und stiegen mit zitternden Knien und einem flauen Gefuehl in der Magengegend aus dem Wagen.

Ein anderes Mal, fuhr ich spaetabends allein von Sara's Freunden nach Haus. Sara wollte dort uebernachten, ich musste aber am naechsten Morgen arbeiten und wollte lieber nach Hause, also brachten sie mich zur naechsten Kreuzung, wo unerwartet auch schon ein taxi, aus dem Nichts, um die Ecke bog.

Wir fragten:"il-Bahoos?"(Das ist der Metrostop in der Naehe unseres Hauses, wo wir uns immer absetzen lassen)

Der Fahrer(zuckt mit den Schultern):"Okay.
"
-Wieviel?

-Keine Ahnung!

-Weisst du wo il-Bahoos ist?

-Nicht genau.

Also erklaerten ihm Sara's Freunde auf arabisch den Weg genauestens.

-Okay 15 Dollar.(2 Euro)

Das ist ziemlich wenig fuer diese Strecke. Wir runzelten die Stirn und ich stieg ein. Ich wollte nach Hause, es war schliesslich schon spaet.
Kaum bogen wir um die Ecke, begann der Fahrer wie wild zu hupen.
Zuerst fiel es mir nicht auf, da hier sowieso immer alle wie wild hupen.... aber als er gar nicht mehr aufhoeren wollte, wurde ich stutzig. Der verzweifelte Gesichtsausdruck des Fahrers und seine Hilflosigkeit, mit der er an dem Lenkrad ruettelte um die Hupe zum Schweigen zu bringen, waren zu viel fuer mich. Ich konnte mich vor lachen nicht mehr halten.
Schliesslich fuhren wir rechts ran, und er versuchte ca.10 min. lang den Schaden zu beheben. Mit Erfolg. Naja, zumindest so halb. Es hupte nicht mehr ganz so viel.
Dann fuhren wir ellenlang, kreuz-und-quer durch Kairo, bis wir tanken mussten.
Der Fall war klar, der Mann wusste nicht wo il-Bahoos ist. Also nahm ich die Sache in die Hand, und erklaerte ihm auf gebrochenem arabisch so gut ich konnte den Weg.
Nach knapp 1ner Stunde war ich endlich zu Hause....

Hola!

Eso es para mis amigos de Granada.
Troncis, pienso mucho en vosotros....os echo de menos!
Todavia estoy viajando. Si quereis, pudeis ver unas fotos de mi viaje.
Ahora mismo estoy en Cairo.
Que os vaya muy bien.
Un beso grande
la Desiree

30 November, 2006

keine sonne in kairo

heute scheint keine sonne in kairo....

25 November, 2006

Welcome to Cairo

Ich stehe vor dem Ticketschalter der Metro. Einen aegyptischen Dollar kostet das Ticket. Ich nehme es, stecke es in den Automaten, gehe durch das Drehkreuz und nehme es auf der anderen Seite entgegen und fahre mit der Rolltreppe hinunter zum Bahnsteig. Als ich dort ankomme, sehe ich, dass in einem Teil nur Frauen stehen, im restlichen Teil Maenner und Frauen gemischt.
Die Frauen tragen fast alle ein Kopftuch, oder sind ganz verhuellt. Manchmal kann man noch die Augen sehen, manchmal nur Tuch mit Brille. Selbst die Haende sind mit Handschuhen vor Blicken geschuetzt. Manche, wenige tragen gar kein Kopftuch, und statt eines Rockes enge Jeans. Wie ich von Sara erfahren habe, handelt es sich dabei entweder um Christen, oder um Maedchen aus wohlhabenderen Familien.

Die Metro kommt. Ich entscheide mich fuer das gemischte Abteil. Die Tueren oeffnen sich und dutzende von Menschen draengeln und quetschen sich mit Muehe gegen die agressive Masse, die von aussen in den Zug drueckt. Hastig schliessen sich die Tueren wieder, ohne Ruecksicht auf Verluste. Es ist stickig und stinkt. Zu viele Haende versuchen Halt an den Sitzen und Griffen zu finden. Wer Pech hat, muss sich rueckhaltlos auf sein Nebenan verlassen.
Ich bemerke sofort, wie sich neugierige Blicke an mich heften. Ich bin die Fremde.
An der naechsten Haltestelle beschliesse ich, schnell rueber ins Frauenabteil zu rennen.
Auch dort bin ich eye-catcher nr. one. Ich weiss nicht, ob die Frau laechelt oder nicht. Ich weiss nicht, ob sie mich ansieht, ob ihr Blick Interesse aeussert oder mich verurteilt, dennoch fuehle ich mich etwas besser.

Kairo downtown. Endlich! Ich bereite mich innerlich auf den Kampf nach draussen vor.
"scheisse, ich habe nur chip chips(flipflops) an. Egal!" Ich bahne mir, so agressiv wie ich kann, meinen Weg nach draussen, stecke meine Fahrkarte wieder in einen der Automaten, der sie direkt verschluckt, gehe wieder durch das Drehkreuz, nehme die Rolltreppe, entscheide mich fuer irgendeinen Ausgang, der mich irgendwo im Chaos von Tahrir ausspuckt.
Ein Meer von hupenden Autos schmeisst eine Welle von Laerm und Abgasen ueber mich. Menschen rasen mutig ueber die Strassen und rufen mir "welcome to Cairo" entgegen., ich habe keine Ahnung, wie ich jemals diese Strasse ueberqueren soll....aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte....